Besorgt blickt das Welcome Center Ulm/Oberschwaben auf die Situation und die Entwicklungen in der Ukraine. Wir hoffen auf ein baldiges Ende der Kriegshandlungen und dass viele Menschen sich in Sicherheit bringen können. Die Situation verschärft sich täglich und zunehmend kommen mehr Menschen auch in Deutschland an. Überwiegend befinden sich Frauen und Kinder auf der Flucht.
Das Welcome Center versucht nach Möglichkeit zu unterstützen und bietet für Geflüchtete aus der Ukraine unterschiedliche Bausteine zur Beratung und Integration an.
Als erste Anlaufstelle bietet sich sowohl das Welcome Center Ulm/Oberschwaben, wie auch das Projekt „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte“ an. Die Mitarbeitenden beider Projekte haben tiefgehendes Wissen und Erfahrungswerte in der Arbeit mit Menschen aus aller Welt und unterschiedlicher Herkunft sowie sozialen Rahmenbedingungen. Die Projekte sind seit Jahren fest in der IHK Ulm Region verankert. Bewährte Strukturen und gute Kontakte zu ehrenamtlichen Organisationen, Behörden und in verschiedenen Netzwerken werden wegweisend zu weiteren Unterstützungsmaßnahmen genutzt.
An das Welcome Center Ulm/Oberschwaben können sich arbeitsinteressierte Menschen wenden, mit allen Frage rund um die Themen Bewerbung, Arbeitsplatzsuche oder auch Anerkennung der beruflichen sowie akademischen Abschlüssen. Dies unterstützt und erhöht die Möglichkeiten zum Zugang auf den regionalen Arbeitsmarkt. Ebenso werden Unternehmen informiert, die geflüchtete Menschen Unterstützung bieten wollen. Das Welcome Center dient als Lotse für internationale Fachkräfte und Studierende und steht zudem Unternehmen bezüglich internationalem Personal beratend zur Seite. Das Welcome Center bietet zudem kostenfreie Veranstaltungen rund um alle Themen an.
Durch die schnelle interne Vernetzung und sehr gute Zusammenarbeit sind alle Abteilungen bzgl. der Möglichkeiten für Flüchtlinge aus der Ukraine und Möglichkeiten für Unternehmen informiert und können Auskunft geben.
Weitere Informationen für Unternehmen
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) beantwortet auf seiner Seite häufig gestellte Fragen von Geflüchteten aus der Ukraine zu Arbeit und Sozialleistungen.
Berufliche Kompetenzen anerkennen
Anfang April wurde eine Empfehlung der EU-Komission zur Anerkennung der Qualifikationen von Ukraineflüchtlingen veröffentlicht. Darin gibt die Europäische Kommission den Behörden der Mitgliedstaaten Leitlinien und praktische Ratschläge für eine faire und flexible Anerkennung akademischer und beruflicher Qualifikationen von Geflüchteten aus der Ukraine. Menschen, die vor der russischen Invasion in der Ukraine fliehen, sollen raschen Zugang zum EU-Arbeitsmarkt erhalten und möglichst Tätigkeiten ausüben können, die ihrem Qualifikationsniveau entsprechen.
Das Gesetz über die “Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen“ erleichtert es Zuwanderern mit einem ausländischen Berufsabschluss, in Deutschland eine ihrer Qualifikation entsprechenden Beschäftigung nachzugehen. Die IHK-Organisation bringt sich seit Jahren bei der Anerkennung ausländischer beruflicher Qualifikationen aktiv ein, sowohl mit den Anerkennungsberaterinnen und Anerkennungsberatern in allen IHKs als auch der IHK FOSA als zentraler Stelle für die Anerkennung ausländischer Abschlüsse in IHK-Berufen. Eine formale Berufsanerkennung ist für die Arbeitsaufnahme in nicht reglementierten Berufen zwar nicht notwendig, verbessert aber perspektivisch durch die geschaffene Transparenz im Hinblick auf vorhandene Abschlüsse und Qualifikationen das Matching mit potenziellen Arbeitgebern.
Als konkreter Beitrag der IHKs für eine raschere Integration ukrainischer Geflüchteter in den Arbeitsmarkt wurde, gemeinsam mit dem Projekt „Unternehmen Berufsanerkennung UBA“ sowie unter Einbindung der IHK FOSA eine neue Serviceleistung entwickelt: eine Erstberatung für ukrainische Geflüchtete durch die IHK-Anerkennungsberatung. Damit soll bestimmt werden, in welchen IHK-Berufen Abschlüsse und einschlägige Berufserfahrungen auf Seiten der ukrainischen Geflüchteten vorhanden sind. Das Ergebnis der Erstberatung wird von den Beraterinnen und Beratern schriftlich festgehalten. Ratsuchende Fachkräfte erhalten das Dokument ausgehändigt. Die gezielte Stellenbewerbung soll so erleichtert werden. Das Erstberatungsergebnis kann Unternehmen eine Hilfestellung im Einstellungsprozess geben und auch die Vermittlungsaktivitäten der Arbeitsagenturen/Jobcenter unterstützen.
Auf Wunsch kann die individuelle Anerkennungsberatung der IHK Ulm in einem weiteren Schritt Unterstützung bei der Vorbereitung auf das formale Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse bieten. Geflüchtete in der Region, die einen ukrainischen Berufsabschluss auf einen IHK-Beruf anerkennen lassen möchten, können einen Beratungstermin bei der IHK Ulm vereinbaren.
Zudem hilft das Anerkennungsportal der Bundesregierung bei vielen Fragen weiter – abrufbar in unterschiedlichen Sprachen.
Das Netzwerk Integration durch Qualifizierung (iQ) informiert mit Hilfe einer Materialsammlung ebenfalls über Aktuelles zur Anerkennung, Beratung und Qualifizierung von Geflüchteten aus der Ukraine.
Das “EU-Instrument zur Erstellung von Kompetenzprofilen für Drittstaatsangehörige” ist auch in ukrainischer Sprache verfügbar. Drittstaatsangehörige können damit ihre Kompetenzen, Qualifikationen und Erfahrungen übersichtlich darstellen. Sie erhalten ein Kompetenzprofil, das EU-weit für Arbeitgeber, Bildungsanbieter und Organisationen gut verständlich ist. Das Instrument soll so die Anerkennung von Qualifikationen erleichtern und spezifische Qualifizierungsbedürfnisse der Betroffenen (wie Sprachunterricht, Jobberatung oder Weiterbildung) ermitteln. Das Tool steht allen Nutzern gebührenfrei zur Verfügung.
Einen Überblick über die neuesten Entwicklungen und Informationen zum Russland-Ukraine-Konflikt finden Sie unter https://www.ulm.ihk24.de/international/ukraine-krise
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